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Notstrom Solar: Nutzung einer Photovoltaik Anlage bei Stromausfall

Notstrom Solar: Nutzung einer Photovoltaik Anlage bei Stromausfall

Veröffentlicht am
27.7.2023
Inhaltsverzeichnis

Obwohl die Stromversorgung in Deutschland als sehr sicher gilt, steigt die Angst vor Stromausfällen und Blackouts seit einigen Jahren stetig an. Aufgrund der aktuellen politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Ereignisse machen sich immer mehr Menschen Gedanken um eine Notstromversorgung.

Eine PV Anlage ermöglicht eine besonders nachhaltige und unabhängige Erzeugung von Strom im eigenen Zuhause. Bei einem Stromausfall schaltet diese im Normalfall jedoch aus Sicherheitsgründen ab. Unter gewissen Umständen ist es dennoch möglich, bei einem Stromausfall weiterhin mit Strom versorgt zu sein. Voraussetzung hierfür ist ein notstromfähiger Stromspeicher.

Wir verraten, welche verschiedenen Möglichkeiten der Notstromversorgung bestehen und was bei der Aufrüstung der PV-Anlage beachtet werden sollte.

Was bedeutet Notstrom?

<span class=highlight-section-blue">Notstrom bedeutet die Sicherstellung der Stromversorgung bei einem Ausfall des öffentlichen Stromnetzes.</span>

Für die Erzeugung von Notstrom werden in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen in der Regel entweder kraftstoffbetriebene Notstromaggregate oder batteriegestützte USV (Geräte zur unterbrechungsfreien Stromversorgungen eingesetzt.

Auch mit einer Photovoltaikanlage ist es möglich, den privaten Haushalt bei einem Stromausfall mit Notstrom zu versorgen. Um den in der PV-Anlage gespeicherten Strom weiterhin verwenden zu können, kommen meist Stromspeicher mit einer Notstromfunktion zum Einsatz.

Ohne einen Speicher wäre die Verwendung von Notstrom dagegen lediglich bei Sonnenschein möglich. Der Batteriespeicher ermöglicht eine Notstromversorgung auch während der Abendstunden und der dunklen Monate.

Möglichkeiten der Notstromversorgung über Photovoltaik Anlagen

Für die Notstromversorgung über den Speicher der Photovoltaik Anlage gibt es verschiedene mögliche Lösungen. Diese unterscheiden sich in erster Linie hinsichtlich ihrer Leistungskapazität.

Es wird zwischen Notstrom, Ersatzstrom und Inselstrom unterschieden.

Notstrom: Die einfache Lösung für Privathaushalte

<span class=highlight-section-blue">Notstrom stellt die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit zur Notstromversorgung über Photovoltaikanlagen mit Stromspeicher dar.</span>

Er sichert lediglich das Versorgungsminimum des Haushalts und beschränkt sich auf einphasige Verbraucher. Bei einem Stromausfall kann so die Versorgung von Licht, Kühlschrank und weiteren wichtigen Haushaltsgeräten sichergestellt werden. Das Notstromsystem wird in der Regel von Hand aktiviert.

Ersatzstrom: Umfangreiche Versorgung für Privathaushalte und Unternehmen

<span class=highlight-section-blue">Ersatzstrom ermöglicht bei Stromausfällen und Blackouts eine Versorgung aller Verbraucher im Haushalt.</span>

Ersatzstrom setzt bestimmte Technik voraus, die deutlich teurer in der Anschaffung ist. Je nach Bedürfnis ist es möglich, zwischen einer einphasigen oder dreiphasigen Ersatzstromversorgung zu wählen. Bei einem Stromausfall schaltet sich der Ersatzstrom innerhalb weniger Sekunden bis Minuten automatisch ein.

Inselstrom: Vollkommene Unabhängigkeit vom öffentlichen Netz

<span class=highlight-section-blue">Inselstrom bezeichnet die Stromversorgung unabhängig vom öffentlichen Stromnetz.</span>

Bei einem Stromausfall oder Blackout wird der Haushalt temporär vom Netz getrennt. Da sich der PV Speicher durch eine Inselstromversorgung immer wieder auflädt, eignet sich diese auch für längere Ausfälle.

Für die Versorgung von Privathaushalten reicht in den meisten Fällen eine Versorgung über Not- oder Ersatzstrom aus.

So erfolgt die Notstromversorgung über die Solaranlage

Sobald das öffentliche Stromnetz keinen Strom mehr liefert, funktioniert auch der Solar-Wechselrichter der PV Anlage nicht mehr. Da dieser den von der Anlage erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, ist er für die Stromversorgung jedoch unerlässlich. <span class="inline-hightlight-orange">Die Energie im Haushalt kann erst in Form von Wechselstrom genutzt werden. Eine Photovoltaikanlage ist ohne den Wechselrichter also nicht in der Lage, Solarstrom zu erzeugen.</span>

<span class=highlight-section-blue">Photovoltaikanlagen erzeugen während eines Stromausfalls keinen neuen Strom, sondern beziehen Notstrom aus ihrem Speicher. Viele handelsübliche Modelle sind jedoch nicht notstromfähig. Um auch in der Not Solarstrom zur Verfügung zu stellen, muss die Anlage gegebenenfalls also nachgerüstet werden.</span>

In privaten Haushalten kommen zur Notstromerzeugung über die Photovoltaikanlage in der Regel Stromspeicher mit einer integrierten Notstromschalteinrichtung zum Einsatz. Bei einem Ausfall des öffentlichen Stromnetzes können diese wieder aktiviert werden. Auf diese Weise kann der Strom aus dem Solarspeicher weiterhin genutzt werden.

Tipps für die Nutzung von Notstrom für PV Anlagen

Bei der Nutzung von Notstrom über einen Speicher gilt zu beachten, dass dessen Kapazität begrenzt ist. Bei einem Stromausfall kann kein neuer Solarstrom erzeugt werden, wodurch sich die Batterien auch nicht wieder aufladen können. <span class="inline-hightlight-orange">Sobald der Stromspeicher ausgeschöpft ist, funktioniert die Notstromversorgung also nicht mehr.</span>

Die vorhandene Solarenergie sollte also möglichst sparsam rationiert werden. Bereits im Vorfeld kann über einen Schaltkreis bestimmt werden, welche Verbraucher im Haus im Falle eines Stromausfalls weiterhin mit Energie versorgt werden sollen. Um eine längere Versorgung sicherzustellen, sollten dies nur die wichtigsten wie beispielsweise das Licht und der Kühlschrank sein.

Alternativ besteht die Möglichkeit, eine Steckdose in der Nähe des Speichers zu nutzen. In diesem Fall ist es möglich, die benötigten Gerätschaften bei Bedarf direkt an den Batteriespeicher anzuschließen.

Ein Stromspeicher kann bereits bei Kauf mit einem entsprechenden Notstromschalter ausgestattet sein. Alternativ besteht die Möglichkeit, diesen nachträglich installieren zu lassen.

Rundumversorgung bei Stromausfällen: Ersatzstrom

Ersatzstrom sichert bei Stromausfällen eine deutlich umfangreichere Stromversorgung als Notstrom. Um eine PV Anlage ersatzstromfähig zu machen, ist jedoch vermehrter Aufwand erforderlich. Die Anschaffung der benötigten Bauteile ist demnach mit höheren Kosten verbunden.

Das Ersatzstromsystem wird in die Hauselektrik integriert. <span class="inline-hightlight-orange">Im Unterschied zu Notstrom ermöglicht es ein Nachladen der Speicher ohne die Beteiligung von Netzstrom</span>. Es besteht also die Möglichkeit, laufend neuen Solarstrom zu erzeugen.

Auch für die Nutzung von Ersatzstrom ist in erster Linie ein geeigneter Stromspeicher erforderlich. Darüber hinaus werden eine Netzumschalteinrichtung und ein ersatzstromfähiger Wechselrichter benötigt. Auf diese Weise kann die Anlage bei einem Stromausfall vom öffentlichen Stromnetz getrennt und als Insellösung weiterhin genutzt werden. Dadurch entsteht die Möglichkeit, Strom vollkommen autark zu erzeugen.

Tipps für die Nutzung von Ersatzstrom für PV Anlagen

Bei einem Stromausfall dauert es meist lediglich einige Sekunden, bis der Ersatz Strom fließt. Auch hier sollte jedoch beachtet werden, dass die Kapazität des Speichers und somit auch der verfügbare PV Strom begrenzt ist.

<span class=highlight-section-blue">Einige Speicher können auch ohne Beteiligung des öffentlichen Netzes nachgeladen werden. Hierbei gilt jedoch zu beachten, dass die Sonneneinstrahlung in Deutschland im Normalfall nicht ausreicht, um alle Geräte des Haushalts durchgehend mit Strom zu versorgen.</span>

Obwohl über Ersatzstrom theoretisch alle Geräte im Haus weiterhin genutzt werden können, sollte der Stromverbrauch aus Sicherheitsgründen eingeschränkt werden. Es empfiehlt sich also, nur die wirklich notwendigen Verbraucher in Betrieb zu nehmen. Auf diese Weise ist es sogar möglich, selbst bei langanhaltenden Stromausfällen mit Strom versorgt zu sein.

Wie sinnvoll ist Notstrom über die Solaranlage?

Die Stromversorgung in Deutschland gilt als sehr stabil und Stromausfälle treten eher selten auf. Im Durchschnitt kommt es hierzulande lediglich zu Unterbrechungen von unter 15 Minuten pro Jahr. <span class="inline-hightlight-orange">In den letzten Jahren ist die Angst vor einem Blackout jedoch zunehmend gestiegen.</span>

Gründe hierfür sind beispielsweise die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Ereignisse sowie extreme Wetterereignisse und Naturkatastrophen. Auch die Energiewende und die Digitalisierung tragen zur steigenden Angst bei. Durch die zunehmende Verbreitung von E Autos und anderen technologischen Neuerungen steigt der Stromverbrauch stetig an.

Insbesondere in der kritischen Infrastruktur, aber auch in öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen ist eine Notstromversorgung bei einem Stromausfall von großer Bedeutung. Da zahlreiche medizinische Gerätschaften strombetrieben sind, rettet Notstrom häufig sogar Menschenleben.

Auch im privaten Haushalt kann eine Notstromfunktion der Photovoltaikanlage zu einem erhöhten Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden beitragen. Durch einen geeigneten Stromspeicher ist es möglich, den Eigenverbrauch an Energie selbst im Falle eines langanhaltenden und flächendeckenden Stromausfalls zu decken und den Alltag weiterhin normal zu bestreiten.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Ist Notstrom bei PV-Anlage sinnvoll?

Stromausfälle sind in Deutschland zwar eher die Ausnahme, aber dennoch nicht gänzlich auszuschließen. Für Besitzer einer Photovoltaikanlage ist Notstrom sinnvoll, da die Aufrüstung mit einem notstromfähigen Stromspeicher einfach und kostengünstig erfolgen kann und Sicherheit und Unabhängigkeit bietet.

Wie kann ich meine Photovoltaikanlage bei Stromausfall nutzen?

Eine Photovoltaikanlage kann bei Stromausfall genutzt werden, indem sie mit einem notstromfähigen Stromspeicher ausgestattet wird. Bei einem Ausfall kann das Notstromsystem ganz einfach von Hand aktiviert werden.

Welche Solaranlage funktioniert bei Stromausfall?

Bei Stromausfall funktioniert eine Photovoltaikanlage, die über einen notstromfähigen Stromspeicher verfügt. Für die Möglichkeit des erneuten Aufladens sind zudem eine Netzumschalteinrichtung und ein ersatzstromfähiger Wechselrichter erforderlich.

Wie kann man sich trotz Blackout autark mit Strom versorgen?

Eine autarke Versorgung mit Strom ist mithilfe von Inselstrom möglich. Dies bedeutet, dass der Haushalt temporär vom öffentlichen Netz getrennt und Strom vollkommen unabhängig von diesem erzeugt wird. Für die autarke Erzeugung von Solarstrom werden eine Photovoltaikanlage, ein geeigneter Stromspeicher, eine Netzumschalteinrichtung und ein ersatzstromfähiger Wechselrichter benötigt.

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